Newsletter November 2022

Liebe Kunyumba-Freunde,

was für eine Freude wieder nach Malawi reisen zu können und das Projekt zu besuchen! Vor Ort gab es keine großen Einschränkungen bezüglich der Corona-Pandemie, vollständig geimpft war auch die Einreise problemlos möglich. Eine Cholera-Impfung war zwar vorgesehen, doch der Impfstoff seit Wochen in Deutschland nicht mehr zu beziehen. Bis heute (November 2022) kommt es immer wieder zu Cholera-Ausbrüchen, besonders im ländlichen Raum Malawis.

Das Projektgelände präsentierte sich in voller Größe; durch die Fertigstellung der Mauer, die vor Sand, umherziehenden Ziegen und Dieben schützt, werden die großzügigen Dimensionen erst sichtbar. In der Nutzung des Kinderhauses, des Managerhauses und des Waschhauses ist Alltag eingekehrt und es bleibt für die Mitarbeitenden Zeit, sich mehr dem Außengelände zu widmen: den Garten anzupflanzen und Tiergehege für Hühner und Ziegen zu bauen. Auch Kunyumba möchte auf dem neuen Projektgelände möglichst selbstversorgend und nachhaltig unterwegs sein. Die Photovoltaikanlage hat sich bewährt, liefert sie doch auch bei bewölktem Wetter ausreichend Strom und wer nicht unbedingt zu den Warmduschenden gehört, kommt auch mit der Temperatur des Wassers klar.

Neben dem Wechsel im Management kam es Ende 2021 zu einer weiteren personellen Veränderung: Aus Altersgründen verließ Kingless das Projekt und warb für eine würdige Nachfolgerin, ihre Tochter Thandiwe. Es ist sehr berührend zu erleben, mit welcher Selbstverständlichkeit und Feinfühligkeit Thandiwe sich in das bestehende Team einfügt und mit welchem Engagement sie sich den besonders bedürftigen Kindern widmet. Nach Umzug und Umstrukturierung kehrt wieder mehr Ruhe in den Kunyumba-Alltag ein, was allen, besonders den Kindern und Jugendlichen mit Handicap sehr entgegenkommt. Und auf Vereinsebene können wir die Baupläne mal etwas auf Seite legen und die notwendigen Fördermöglichkeiten für die Kinder weiter ausbauen. So haben einige ältere Kinder am Wochenende Nachhilfeunterricht, um einen guten Schulabschluss zu absolvieren und wöchentlich kommt ein Musiker, der mit viel Rhythmus, Tanz und Gesang die Kinder in Bewegung, Ausdruck und sozialem Miteinander fördert. Nun steht an, auch für die stärker beeinträchtigten Kinder eine Person zu finden, die regelmäßig nach Kunyumba kommt, um die Kinder zu fördern. Hierzu sollen auch die Mitarbeitenden und die Eltern bzw. Bezugspersonen eingeladen werden, damit die Übungen und Angebote noch mehr auch in den Alltag der Kinder außerhalb des Projektes integriert werden können.

Mittlerweile verbringen 35 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 4 und 28 Jahren einen Großteil ihres Lebens mit den 7 Mitarbeitenden im Projekt. Die feste Tagesstruktur bietet Schutz, Sicherheit, Verlässlichkeit und Kontinuität, was allen sehr zugute kommt. Auch wenn der Altersunterschied groß ist, profitieren alle vom Zusammenleben und dem Miteinander – und wieder wird bewusst, wie passend der Name des Projektes gewählt wurde:

KUNYUMBA = FAMILIE, ZUHAUSE 😊

Ute Reichl (vor Ort vom 14.07. – 03.08.2022)