Kunyumba Newsletter Juni 2024
Eine Stunde zu früh sitzen sie schon geduldig da im Kunyumba Garten: Zehn Kinder
aus dem Dorf, jedes hat einen Behälter und einen Löffel mitgebracht. Sie können es kaum erwarten bis der große dampfende Topf mit Porridge herausgetragen wird. In der nächsten Stunde werden noch 55 weitere hungrige Kinder hier eintreffen. Und um 14 Uhr geht es endlich los:
Zuerst am Gartenschlauch die Hände waschen, dann – ohne zu drängeln – sich in die Warteschlange einreihen. Es ist genug für alle da. Der Porridge besteht aus Maismehl, Bohnen, Soja, Erdnüssen, Wasser und Zucker. Die Kinder lieben ihn. Viele von ihnen hungern, die meisten aber sind fehlernährt. Sie bekommen zu Hause ausschließlich Maisbrei (Nsima) zu essen. Er ist preiswert und sättigt, aber ihm fehlen wichtige Nährstoffe.
Wer schon seine Portion bekommen hat, setzt sich ins Gras. Schon bald ist die Wiese dicht bevölkert, und ich höre, wie ein Kind aus der Menge ein Tischgebet spricht und dann alle laut in das „Amen“ einstimmen.
Ich hatte Sorge, dass der Brei nicht reichen könnte für die 65 Kinder, aber nun sehe ich, dass es für einige sogar noch einen Nachschlag gibt. Als alle satt zu sein scheinen, stellt sich plötzlich Egiré, eine unserer Mitarbeiterinnen, ganz spontan vor die Kinderschar und beginnt mit unglaublich kräftiger Stimme eine Strophe eines malawischen Gospels anzustimmen. Alle fallen begeistert in den Refrain mit ein.
Geschafft. Das war unsere „Premiere“. Diese Porridge-Küche soll nun ein tägliches Angebot sein für die ärmsten Kinder aus Senga Bay.
Ich danke den Kunyumba-Mitarbeitern, dass sie inhaltlich voll hinter dieser Arbeit stehen und bereit sind, dafür täglich noch ein bisschen mehr zu leisten, und ich danke allen, die dieses Speisungsprogramm finanziell unterstützen.
Vera Kleinstoll